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Hamburg, 02. Juli 2024
„Media Forward Fund“ gestartet: Sechs Millionen Euro für Medienvielfalt und Journalismus

ZEIT STIFTUNG BUCERIUS setzt zusammen mit zehn weiteren Stiftungen und Investor:innen neuen Fund für Medienvielfalt in der DACH-Region auf; Pro Organisation werden Fördermittel von bis zu 400.000 Euro vergeben – Bewerbungen sind ab 2.7.2024 möglich 

Der „Media Forward Fund“ ist als erster länderübergreifender Fund für Journalismusförderung in Deutschland, Österreich und der Schweiz in seine erste Förderrunde gestartet. Sechs Millionen Euro Fördersumme stehen zum Start zur Verfügung. Damit will der Fund Medien, Organisationen und innovative Journalismus-Konzepte unterstützen, die starke, vertrauenswürdige Inhalte publizieren, und so noch mehr unabhängige Qualitätsmedien mit tragfähigen Geschäftsmodellen in der DACH-Region ermöglichen. Ziel ist es, die Vielfalt im Journalismus und somit die Demokratie zu stärken.

Der länderübergreifende „Media Forward Fund“ wurde auf gemeinsame Initiative der Schöpflin Stiftung, Stiftung Mercator Schweiz, Allianz Foundation, Volkart Stiftung, Rudolf Augstein Stiftung, Stiftung für Medienvielfalt, ERSTE Stiftung, DATUM-STIFTUNG für Journalismus und Demokratie und der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS sowie des Impact Investors Karma Capital und Publix – Haus für Journalismus & Öffentlichkeit als gemeinnütziger Fund gegründet. Die Entwicklung des Funds wurde zudem von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien mit einer Projektförderung unterstützt.

Unabhängige Förderung für unabhängigen Journalismus

Geplant sind drei Förderrunden pro Jahr: Die Förderungen belaufen sich entweder auf 200.000 Euro für Projektförderung oder 400.000 Euro für Organisationsförderung pro Medium für zwei Jahre. Für die Fördermittelvergabe wurden Kriterien in den Bereichen Transformation, Nutzerzentrierung, Vielfalt, Unabhängigkeit und Qualität definiert. Es sollen gemeinwohlorientierte Medien gefördert werden, welche die Medienlandschaft und deren Rolle in der Gesellschaft nachhaltig stärken. Bewerbungen sind ab sofort möglich.

„Damit Journalismus nachhaltig finanziert werden kann, brauchen wir Medienmacher:innen, die den Mut haben, mit neuen Geschäftsmodellen zu experimentieren – und auch Geldgeber, die das dafür nötige Kapital zur Verfügung stellen“, sagt Martin Kotynek, Gründungsgeschäftsführer des Media Forward Funds. „Der Fund stellt Medienmacher:innen diese Fördermittel von Stiftungen, Impact Investoren und Privatpersonen zur Verfügung – mit dem Ziel, dass wir so gemeinsam diese akute Transformationskrise der Medien überwinden.“   

„Demokratie braucht eine lebendige Medienlandschaft“

„Für eine wehrhafte Demokratie braucht es eine lebendige Medienlandschaft; diese gilt es jetzt mit dem Media Forward Fund zu verteidigen und zu stärken“, erklärt Manuel Hartung, Vorstandsvorsitzender der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS. „Das Engagement der Stiftung für den „Media Forward Fund“ ist die konsequente Weiterentwicklung der Presseförderung der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS. Diese wurde in den vergangenen Jahren maßgeblich ausgebaut, da auch in etablierten Demokratien wie der unseren faktenbasierte Berichterstattung zunehmend unter Druck gerät. Im Zentrum der Förderungen steht dabei die Verteidigung der Pressefreiheit. Deshalb unterstützen wir mit den „Free Media Awards“ unabhängigen Journalismus in Osteuropa und stärken die Nachrichtenkompetenz durch Projekte wie „Journalismus macht Schule“. Mit dem „Media Forward Fund“ wollen wir gemeinsam mit den anderen Initiatoren die Vielfalt im Journalismus nachhaltig stärken.“

Wer ist förderfähig? Wie wird gefördert?
Förderfähig sind insbesondere Medien, die mit ihrem Angebot Lücken in der lokalen und überregionalen Berichterstattung schließen. Besonderes Augenmerk liegt auf Zielgruppen, die bisher wenig Zugang zu Journalismus haben. Bei kleineren Medien – mit bis zu 30 Vollzeit-Mitarbeiter:innen im gesamten Unternehmen –  leistet der Fund Organisationsförderung in Höhe von bis zu 400.000 Euro. Größere Häuser sind förderberechtigt, sofern sie gemeinwohlorientiert sind und die Projekte im Verhältnis 50:50 co-finanzieren. Hierfür stehen pro Förderpartner:in in der Regel bis zu 200.000 Euro zur Verfügung. Zusätzlich zur finanziellen Förderung bietet der Fund organisatorische Unterstützung, etwa zu Medienrecht oder zur Geschäftsmodellentwicklung. 

Vision des Funds und gepoolte Fördermittel

Im neugegründeten Media Forward Fund tragen bislang elf Initiator:innen Fördermittel zusammen. Die Vision ist, dass Stiftungen und private Förderer in Vorleistung gehen, um eine privatwirtschaftlich organisierte Struktur für Medienförderung für drei Länder zu etablieren. Sie soll in der Praxis zeigen, wie unabhängige Förderung von Qualitätsjournalismus funktioniert, mit der Idee, dass in Folge die öffentliche Hand als Förderer einsteigt. 

Durch den gemeinsame Förderpool stehen die Mittel breit zur Verfügung. So fördert nicht ein Stiftungspartner ein einzelnes Medium, sondern engagiert sich insgesamt für die Stärkung der Medienvielfalt. „Durch die strukturelle Trennung zwischen Geldgebern und unabhängiger Jury ist beim Media Forward Fund nach innen und außen sichergestellt, dass die Geldgeber die Förderentscheidungen nicht beeinflussen,“ erklärt Geschäftsführer Martin Kotynek, das Modell dahinter. Und weiter: „In einer idealen Welt bräuchte es den Fund eines Tages nicht mehr, weil die Transformationskrise der Medienbranche überwunden ist und sich der Qualitätsjournalismus wieder auf funktionierende Geschäftsmodelle stützen kann.“

Weitere Informationen unter: www.mediaforwardfund.org

Pressekontakt:
ZEIT STIFTUNG BUCERIUS
Jessica Staschen, Bereichsleiterin Presseförderung & Kommunikation
Telefon:           040 41336871
E-Mail:            presse@zeit-stiftung.de

Hamburg, 27. Juni 2024
Gemeinschaftsfonds Zukunftswege Ost startet: Niedrigschwellige Unterstützung für demokratische Initiativen in Ostdeutschland
Ab sofort gibt es noch mehr Unterstützung für gemeinnützige Vereine, Organisationen und Initiativen in den ostdeutschen Ländern. Ab 1. Juli 2024 können sich Engagierte für eine Förderung aus dem Gemeinschaftsfonds Zukunftswege Ost bewerben. Die dahinterstehende Gemeinschaftsinitiative, die von der Stiftung Bürger für Bürger, der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, der Cellex Stiftung, der Freudenberg Stiftung und dem Bundesverband Deutscher Stiftungen gegründet wurde, zielt darauf ab, die demokratische Kultur und das zivilgesellschaftliche Engagement in Ostdeutschland zu stärken. Sie wird von zahlreichen weiteren Stiftungen, Vereinen, Unternehmen und der Politik unterstützt und getragen. Schirmherr der Initiative ist der Beauftragte der Bundesregierung für Ostdeutschland, Staatsminister Carsten Schneider.  

Warum braucht es einen Gemeinschaftsfonds Zukunftswege Ost?

Starkes Engagement, schwierige Rahmenbedingungen. Die Landkarte der Zivilgesellschaft ist in den ostdeutschen Ländern, gerade auch im ländlichen Raum, geprägt von Menschen, die sich täglich unter herausfordernden Bedingungen für ein demokratisches Miteinander einsetzen – häufig mit viel Gegenwind. Neben dem Erstarken demokratiefeindlicher Kräfte ist es vor allem der Mangel an verlässlichen finanziellen Ressourcen, der bereits jetzt dazu führt, dass viele Potenziale ungenutzt bleiben oder sich wirksames Engagement nicht (mehr) entfalten kann.

Schnell, unbürokratisch und ohne Eigenmittel. Die Initiator:innen der Gemeinschaftsinitiative Zukunftswege Ost sind überzeugt: Um einen Unterschied zu machen, braucht es eine Kraftanstrengung zur Bündelung privaten Kapitals. Mit dem Gemeinschaftsfonds hat die Initiative ein Förderinstrument entwickelt, das bewährtes Engagement niedrigschwellig unterstützen und überregional sichtbarer machen wird.

Förderbereiche und Kriterien
Die Mikroprojekteförderung des Gemeinschaftsfonds startet am 1. Juli 2024. Durch diese werden mindestens 100 Projekte mit bis zu 5.000 Euro unterstützt. Langfristig soll der Fonds mit weiteren Partner:innen schrittweise ausgebaut werden und so auch strukturelle Förderung ermöglichen.  

Unterstützt werden können Initiativen, die in einem der drei Förderbereiche wirken: 
•       Austausch und Dialog, 
•       demokratische Kultur oder  
•       Stärkung der Zivilgesellschaft 

Als weiteres Kriterium gilt: das Vorhaben muss von einer Initiative aus Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt oder Thüringen ausgehen oder mehrheitlich Bürger:innen und Initiativen aus den ostdeutschen Bundesländern einbeziehen. Der Fonds Zukunftswege Ost richtet sich dabei vor allem an Projekte und Initiativen, die in ländlichen Räumen wirken. Ehrenamtliche Initiativen ohne eigene Rechtsform können über lokale, gemeinnützige Vereine gefördert werden. Das zivilgesellschaftliche Engagement der Antragsteller:innen für die Gleichwertigkeit aller Menschen und für Demokratie gilt als Voraussetzung für die Beantragung von Fördermitteln aus dem Fonds. Parteipolitische Aktivitäten sind von einer Förderung ausgeschlossen. 

Vergabe und Antragsverfahren
Anträge können fortlaufend online unter www.zukunftswege-ost.de eingereicht werden. (Das Antragsformular wird am 1. Juli online geschaltet) In regelmäßigen Abständen entscheidet eine unabhängige Jury, die mehrheitlich aus Expert:innen der ostdeutschen Zivilgesellschaft besteht, über die Vergabe der Mittel. Die ersten Auszahlungen finden im September statt. Der Fonds ist bei der Stiftung Bürger für Bürger angesiedelt; sie wird in der Antragsbearbeitung von der GLS Treuhand e.V. unterstützt.
Weitere Informationen und Details unter: www.zukunftswege-ost.de 

Pressekontakt:
ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, Dorit Schartau, Telefon:  040 41336870, E-Mail: presse@zeit-stiftung.de

Hamburg, 11. Juni 2024
Mit „Grundschule voraus“ erfolgreich für Grundschul-Führung qualifiziert: Erster Jahrgang Hamburger Lehrkräfte ist bereit für Schulleitung

Ein Jahr lang lernten die 18 Grundschullehrkräfte berufsbegleitend für ihre potenzielle Führungsrolle strategische Gestaltung, Veränderungsmanagement in Schule sowie die Leitung von Teams. In der wissenschaftlichen Begleitung durch die Leuphana Universität Lüneburg wurde partizipativ und explorativ erforscht, welche Sicht die Teilnehmenden auf Führung in Grundschule von morgen und die dafür nötigen Qualifizierungen haben. Erste Ergebnisse aus dem Forschungsvorhaben zeigen:

Gute Führung an Grundschule braucht Offenheit, Transparenz und Teilhabe. Schulleitung wird als gemeinschaftliche Aufgabe verstanden mit geteilter Verantwortung und Mut zur Veränderung.

Es gibt vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten trotz komplexer Herausforderungen. Die Teilnehmenden des Programms sind hochmotiviert und sehen insbesondere strategische Gestaltung und die Implementierung von Fehlerkultur als Herausforderungen.

Professionalisierung benötigt Voramtsqualifizierung und begleitende Unterstützung. Neben Voramtsqualifizierung und kontinuierlicher Weiterbildung sind begleitende Formate wie Supervision und Coaching von großer Bedeutung, aber auch die Unterstützung durch Rollenvorbilder und Netzwerke.

Schulsenatorin Ksenija Bekeris: „`Grundschule voraus´ hilft sicherzustellen, dass wir qualifizierte und engagierte Führungskräfte in unseren Grundschulen haben. Dieses Programm bietet Lehrkräften die Möglichkeit, sich auf ihre zukünftige Rolle als Schulleiterinnen und Schulleiter vorzubereiten, Führungskompetenzen zu entwickeln und sich weiterzuentwickeln. Indem wir den Nachwuchs gezielt fördern, investieren wir in die Zukunft unserer Bildungseinrichtungen und tragen dazu bei, eine positive Lernumgebung für Schülerinnen und Schüler zu schaffen. Ich danke den Stiftungen für Ihr Engagement.“

Der Vorstandsvorsitzender der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S., Ansgar Wimmer: „Der Blick auf die 18 großartigen Teilnehmenden des ersten Jahrgangs zeigt, dass sich in Hamburger Grundschulen nicht nur herausragende Pädagoginnen und Pädagogen, sondern auch viele Führungspersönlichkeiten engagieren: Diese zu finden, zu ermutigen und ihnen bei Ihrer persönlichen Entwicklung ein Gegenüber zu sein, das bleibt das Ziel von `Grundschule voraus`.“

Prof. Manuel Hartung, Vorstandsvorsitzender der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS: „`Grundschule voraus` wirkt! Fast die Hälfte des ersten Jahrgangs ist nach unserem Leadership-Programm bereits erfolgreich in der Schulleitung. Das ist ein großer Erfolg – für die Initiative, für die Grundschulen in Hamburg und auch auf dem Weg zu mehr Bildungsgerechtigkeit!“

Die Vorstandsvorsitzende der Heraeus Bildungsstiftung, Alexandra Heraeus: „Führungskräfte in Grundschulen sind entscheidende Weichensteller für den Lebensweg von Kindern. Wir machen uns stark dafür, dass sie diese schöne und zugleich höchst verantwortungsvolle Aufgabe offen, mutig und partizipativ angehen.“

Die Initiative „Grundschule voraus – gemeinsam.gestalten.lernen“ unterstützt seit 2023 jährlich rund 18 engagierte Grundschullehrkräfte in Hamburg ab dem fünften Berufsjahr auf ihrem Weg zur Leitung. Und sie entfaltet bereits Wirkung: Fast die Hälfte aller Teilnehmenden haben bereits den Sprung in Leitung geschafft. Dazu gehört auch André Cezanne, Programmteilnehmer des ersten Jahrgangs und Gründungsschulleitung: „Persönlichkeit, Perspektivwechsel, Netzwerk: all das hat uns das Programm "Grundschule voraus" ermöglicht. Die eigene Komfortzone zu verlassen, sich als Führungspersönlichkeit wahrzunehmen und den Blick heraus aus der Klasse hin zum System Schule. Und alles gemeinsam mit der Gruppe – einem Netzwerk, auf das wir jederzeit zurückgreifen können.“

Der zweite Jahrgang startet am Dienstag, 03. Juli 2024, mit einem Kick-Off in der Sturmfreien Bude in das einjährige berufsbegleitende Programm. Die Qualifizierung besteht aus drei Modulen: Akademietage, Netzwerkveranstaltungen und Praxisprojekt.

Weitere Informationen unter www.grundschule-voraus.de

Ansprechpartner:innen:

Fritz Rummel, Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.:
Tel.: 040 3340245, E-Mail: rummel@toepfer-stiftung.de
 
Thorsten Timmerarens, Heraeus Bildungsstiftung:
Tel.: 06181 42893840, E-Mail: Thorsten.Timmerarens@heraeus-bildungsstiftung.de
 
Dorit Schartau, ZEIT STIFTUNG BUCERIUS:
Tel.: 040 41336870, E-Mail: schartau@zeit-stiftung.de

Hamburg, 02. Mai 2024
Hamburger Woche der Pressefreiheit vom 13.-18. Oktober 2024

Hamburger Woche der Pressefreiheit: Breites Bündnis von 30 Partner:innen aus Medien und Zivilgesellschaft unterstützt Aktionswoche

Vom 13. bis 18. Oktober bietet die Woche der Pressefreiheit ein vielfältiges Programm mit internationalen Gäst:innen und kostenlosen Angeboten für Schüler:innen, Studierende, Lehrkräfte und Bürger:innen

Die Pressefreiheit ist bedroht – weltweit, aber auch in Deutschland. Nicht nur im Superwahljahr 2024 sind freie Berichterstattung und unabhängige Meinungsbildung essentiell für unsere Demokratie. Desinformation und gezielte Einflussnahme erschweren die Arbeit vieler Medienschaffenden. Zudem erleben Journalist:innen vermehrt Angriffe und Einschüchterungen, gerade auch im Umfeld von Wahlberichterstattung weltweit. 

Die Hamburger Woche der Pressefreiheit hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, mehr Sichtbarkeit für die Bedrohung von unabhängiger Presse und Informationsfreiheit zu schaffen und die Themen – insbesondere im für alle zugänglichen Stadtraum – in Bewegung zu bringen. Das kündigten die Initiatorinnen der Aktionswoche anlässlich des internationalen Tags der Pressefreiheit am 3. Mai an. Die Aktionswoche auf Initiative der Körber-Stiftung und der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS findet 2024 bereits zum zweiten Mal statt und wird von einer breiten Allianz von rund 30 Partner:innen aus Medien, NGOs, Stiftungen, Vereinen und Politik wie dem Norddeutschen Rundfunk, Ströer Media oder der Behörde für Kultur und Medien unterstützt.

Programm mit internationalen Gäst:innen  
Geplant ist ein Programm mit internationalen und nationalen Größen aus Politik, Medien und Gesellschaft, unter anderem eine prominent besetzte Live-Sendung zum Auftakt beim NDR sowie ein Senatsempfang im Hamburger Rathaus, das „Exile Media Forum“ der Körber-Stiftung als internationale Konferenz für Exil-Journalismus sowie die „Free Media Lecture“ der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS. Darüber hinaus wird die Woche der Pressefreiheit vielfältige Angebote für Schulklassen, Studierende und die Hamburger Öffentlichkeit wie Workshops oder Online-Games, hochkarätige Panel-Talks, Live-Podcasts, Bühnenprogramm und Foto-Ausstellungen bieten.
Ströer wird die gemeinsame Kampagne ins gesamte Hamburger Stadtgebiet bringen.

Programmdetails werden zu einem späteren Zeitpunkt auf https://www.pressefreiheit.hamburg/ bekanntgegeben.

Manuel J. Hartung, Vorsitzender des Vorstands der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS:
„Demokratie braucht Pressefreiheit. Denn nur auf der Grundlage unabhängiger Berichterstattung gibt es pluralistische Meinungsbildung – die Basis für öffentlichen Diskurs. Für unabhängige Berichterstattung und freie Medien müssen wir alle einstehen. Gerade in diesen herausfordernden Zeiten geht es darum, mutig und gemeinschaftlich die Selbstbestimmung und unabhängige Berichterstattung von allen Seiten zu stärken und ein gesellschaftliches Bewusstsein für Falschinformationen zu schaffen. Umso mehr freue ich mich über das breite Bündnis von 30 starken Partnern, die gemeinsam mit der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS und der Körber-Stiftung auch 2024 für Medienfreiheit kämpfen. Die Hamburger Woche der Pressefreiheit setzt ein starkes Zeichen. Für Werte. Für die Wahrheit. Für unsere Demokratie.“

Lothar Dittmer, Vorsitzender des Vorstands der Körber-Stiftung:
„Pressefreiheit ist essenziell für die Demokratie. Sie schützt das Recht auf Information und Kritik, trennt Fakten von Falschinformationen und ist unverzichtbar, um politische Entscheidungen transparent zu machen. In Zeiten, in denen Angriffe auf die Medien zunehmen, steht mehr als nur die journalistische Freiheit auf dem Spiel – die Grundfesten demokratischer Gesellschaften selbst sind bedroht. Aus unserer Arbeit zur Stärkung des Exiljournalismus wissen wir: Ohne freie Medien bleibt die Wahrheit im Dunkeln, die Demokratie verliert an Kraft und Glaubwürdigkeit.“

Starke Partner:innen der Aktionswoche
Mehr als 30 Partner:innen unterstützen die Aktionswoche und tragen dazu bei, in der Hamburger Stadtgesellschaft – und darüber hinaus – das Bewusstsein für die Bedeutung von freier Berichterstattung und Meinungsfreiheit für unsere Demokratie sowie für unsere freie liberale Gesellschaft zu stärken.
Dazu gehören neben den beiden Initiatorinnen Körber-Stiftung und ZEIT STIFTUNG BUCERIUS: Altonaer Museum, Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg, Bücherhallen Hamburg, DER SPIEGEL, Deutscher Journalistenverband (DJV), Deutsche Presse-Agentur (dpa), Die Rederei / spreuXweizen, DIE ZEIT, Hamburger Abendblatt, Headliner, Interlink Academy for International Dialog and Journalism, Journalismus macht Schule (JmS), JX Fund, Laif Agentur für Photos und Reportagen, Netzwerk Recherche, Neue deutsche Medienmacher:innen, Norddeutscher Rundfunk (NDR Info), Report:innen Forum, Reporter ohne Grenzen, RTL Nord, Rudolf Augstein Stiftung, Salon 5, Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, Ströer, Tide TV / FAMM, #UsetheNews und das VOCER Institut für Digitale Resilienz.
Unterstützung erhält die Aktionswoche in besonderem Maße durch seine zentralen Partner NDR Info und Ströer. NDR Info, das Informationsprogramm des Norddeutschen Rundfunks, stärkt mit seinen Veranstaltungen und begleitenden Programmangeboten im Hörfunk, Fernsehen und Online die Bedeutung der Pressefreiheit für Demokratie und gesellschaftlichen Diskurs. Ströer wird die Kampagne und Themen auf bis zu 7.500 digitalen Flächen im gesamten Hamburger Stadtgebiet begleitend sichtbar machen.

Weitere Informationen finden Sie auf der zentralen Webseite unter www.pressefreiheit.hamburg.

Pressekontakt:
ZEIT STIFTUNG BUCERIUS
Dorit Schartau
Telefon:           040 41336870
E-Mail:            presse@zeit-stiftung.de
Hamburg, 12. März 2024
„Zukunftswege Ost“ – Neue Gemeinschaftsinitiative zur Stärkung von Engagierten und Zusammenhalt in den ostdeutschen Bundesländern gestartet / ZEIT STIFTUNG BUCERIUS ist Mit-Initiatorin

Mit einer Pressekonferenz im Bundeskanzleramt in Berlin ist am Dienstag, 12. März 2024, die neue Gemeinschaftsinitiative „Zukunftswege Ost“ zur Stärkung der Zivilgesellschaft in Ostdeutschland gestartet. Die Initiative will mit einem breiten Bündnis aus Wirtschaft, Stiftungen, Gesellschaft und Politik engagierte Menschen und Vereine, die sich für demokratisches Miteinander und das Gemeinwohl in den ostdeutschen Bundesländern einsetzen, unterstützen und zivilgesellschaftliches Engagement vor Ort stärken. Die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS ist Mit-Initiatorin der gesellschaftlich breiten Demokratie-Offensive. Die Schirmherrschaft hat der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Staatsminister Carsten Schneider übernommen. Gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS Manuel Hartung und der Vorständin der Cellex Stiftung Dr. Eva Sturm hat Staatsminister Schneider die Gemeinschaftsinitiative in Berlin vorgestellt.

Gemeinsam mehr machen. Unbürokratisch und konkret. Auf Augenhöhe.

Unter dem Motto „Gemeinsam mehr machen“ haben sich – auf Initiative der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, der Cellex Stiftung, der Freudenberg Stiftung, der Stiftung Bürger für Bürger und dem Bundesverband Deutscher Stiftungen – zahlreiche Organisationen, Stiftungen und namhafte Unternehmen zusammengeschlossen und bündeln finanzielle Ressourcen, Bedarfe, Vernetzungsangebote und Kooperationen. Weitere Mitstreiter:innen zur Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts unter dem Dach von „Zukunftswege Ost“ sind herzlich willkommen. Aus einem bis Juli 2024 mit privaten Mitteln eingerichteten Gemeinschaftsfonds sollen Initiativen und Projekte, die sich für eine demokratische Kultur, ein friedliches Miteinander und die Gleichwertigkeit aller Menschen einsetzen, mit bis zu 5.000 Euro gefördert werden – bedarfsorientiert, unbürokratisch und in enger Zusammenarbeit mit starken Partner:innen vor Ort. Der Förderfokus liegt zunächst vorrangig in drei ländlichen Regionen.

Burkhard Schwenker, Vorsitzender des Kuratoriums der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS: „Freiheit verteidigen! ist ein Leitmotiv der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS. Deswegen engagieren wir uns in der neuen Gemeinschaftsinitiative „Zukunftswege Ost“: Kräfte bündeln, Ressourcen schaffen, um den mutigen Menschen den Rücken zu stärken, die sich für gesellschaftlichen Zusammenhalt engagieren – und damit für uns alle. Das Ziel ist klar: Gemeinsam (noch) mehr schaffen, und das unbürokratisch, zielgerichtet, konkret und auf Augenhöhe – für unsere Demokratie!“

Bürgerschaftliches Engagement in den ostdeutschen Bundesländern

Rund 37 Prozent der Menschen in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen engagieren sich ehrenamtlich, bringen sich leidenschaftlich ein für das Miteinander in Projekten und Vereinen, packen an, wo Hilfe gebraucht wird. Mehr als 100.000 zivilgesellschaftliche Organisationen (Vereine, Stiftungen bürgerlichen Rechts, gemeinwohlorientierte Genossenschaften) waren 2022 in Ostdeutschland registriert. Gleichzeitig sind viele Engagierte vor Ort einem immer größeren Druck ausgesetzt – durch demokratiefeindliche Kräfte, auch durch fehlende Verlässlichkeit finanzieller Ressourcen. So liegt die öffentliche Förderung von zivilgesellschaftlichen Organisationen hier bei nur rund acht Prozent.

 Carsten Schneider, MdB, Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland und Staatsminister im Bundeskanzleramt: „Viele Menschen in Ostdeutschland engagieren sich in Vereinen und Initiativen für das Gemeinwohl, machen so ihre Gemeinden lebenswerter und setzen sich für eine offene tolerante Gesellschaft ein. Sie tragen täglich zum gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserem Land bei. Für unsere Demokratie ist das immens wichtig. Dafür braucht es eine verlässliche Finanzierung in Ergänzung der öffentlichen Strukturen. Durch die Gemeinschaftsinitiative „Zukunftswege Ost“ sollen zahlreiche ehrenamtliche Projekte umgesetzt werden – gerade auch dort, wo Unterstützung besonders nötig ist. Als Schirmherr möchte ich gern dazu beitragen, dass viele starke Partner der Gemeinschaftsinitiative beitreten und so ihre Wirkung und Reichweite verstärken.“ 

Neben finanzieller Unterstützung will die Initiative Engagierte mit ihren Aktivitäten stärker in den öffentlichen Fokus rücken und überregional sichtbarer machen. Zudem möchte sie noch mehr Menschen in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen erreichen, das Interesse für Demokratie und unser Miteinander wieder stärken und den gesellschaftlichen Dialog vor Ort fördern.

Weitere Informationen auf der zentralen Webseite unter: www.zukunftswege-ost.de

Hamburg, 07. März 2024
Nachwuchs für Hamburgs Grundschulleitungen: neue Qualifizierungsinitiative „Grundschule voraus“ startet in den zweiten Jahrgang Schuljahr 2024 / 25, Bewerbungen bis 12.05.2024

„Grundschule voraus – gemeinsam.gestalten.lernen“ stellt als Qualifizierungsprogramm die Zukunft der Grundschulleitungen in den Mittelpunkt.

Für die Initiative „Grundschule voraus – gemeinsam.gestalten.lernen“ werden erneut 18 engagierte Grundschullehrkräfte ab dem fünften Berufsjahr mit Erfahrungen in gestaltenden Leitungsaufgaben gesucht. Das speziell für Grundschullehrkräfte entwickelte Qualifizierungsprogramm soll die Lehrkräfte auf ihrem Weg zur Grundschulleitung qualifizieren und begleiten.  

Das einjährige und berufsbegleitende Qualifizierungsprogramm besteht aus drei Modulen: den Akademietagen, den begleitenden Netzwerkveranstaltungen und einem Praxisprojekt in der Schule. Im Praxisprojekt können die Lehrkräfte mit einem Budget von bis zu 1.000 Euro Veränderungen an ihrer Schule umsetzen. Das Programm wird unterstützt durch ein qualifiziertes und wachsendes Netzwerk von Menschen aus Schule, Bildung und Wissenschaft. Die Initiative „Grundschule voraus – gemeinsam.gestalten.lernen“ wird in Kooperation von der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S., der Heraeus Bildungsstiftung und der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS umgesetzt.

Manuel Hartung, Vorstandsvorsitzender der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS: „Wir möchten Grundschulen in Hamburg zu dem Ort machen, in dem alle Kinder bestmöglich gefördert werden und freuen uns, dass wir mit der neuen Qualifizierungsinitiative auf unsere Erfahrungen mit „Leiten lernen“ aufbauen können – ein Entwicklungsseminar für schulische Verantwortung, dass wir bereits 2008 auf den Weg gebracht haben.“

Vorstandsvorsitzender der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S., Ansgar Wimmer: „Ziel ist es, mit der Qualifizierung zukünftiger Leitungen der Grundschule die Aufmerksamkeit, Wertschätzung und Anerkennung zu geben, die sie verdient.“

Vorstandsvorsitzende der Heraeus Bildungsstiftung, Alexandra Heraeus: „Wir wollen engagierte Grundschullehrkräfte gezielt in ihrer beruflichen Professionalisierung und persönlichen Weiterentwicklung unterstützen, damit sie als Leiterinnen und Leiter einer Grundschule eine positive Lernumgebung gestalten, in der sich Lehrkräfte und Grundschulkinder wohl fühlen und wachsen können.

Die Initiative „Grundschule voraus – gemeinsam.gestalten.lernen“ wird unterstützt von der Behörde für Schule und Berufsbildung und dem Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung der Freien und Hansestadt Hamburg.

Bewerbungen sind möglich bis zum 12.05.2024 unter www.grundschule-voraus.de

Weitere Informationen:
Fritz Rummel, Alfred Toepfer Stiftung F.V.S., 
Tel.: 040 3340245, rummel@toepfer-stiftung.de

Thorsten Timmerarens, Heraeus Bildungsstiftung,
Tel,: +49176 17842957, thorsten.timmerarens@heraeus-bildungsstiftung.de

Jessica Staschen, Leiterin Kommunikation, ZEIT STIFTUNG BUCERIUS
Tel.: 040 41336872, staschen@zeit-stiftung.de

Hamburg, 15. Februar 2024
Berliner Freiheitsdialog: Ein Abend mit Margot Friedländer und Bundespräsident a.D. Dr. Joachim Gauck

Berliner Freiheitsdialog: Ein Abend mit Margot Friedländer und Bundespräsident a.D. Dr. Joachim Gauck

Im restlos ausverkauften Deutschen Theater in Berlin sprach der Journalist und Autor Georg Mascolo mit der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer und dem ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck über Deutschlands Vergangenheit, seine Gegenwart und die Zukunft. Ergänzt wurde das Gespräch mit Textpassagen aus Margot Friedländers Autobiografie “Versuche, dein Leben zu machen”.

Manuel Hartung, Vorstandsvorsitzender der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, leitet mit folgenden Worten den Abend ein: “Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, eine liberale und offene Gesellschaft in einer Welt, die unsicherer wird, zu fördern.” Hartung bedankte sich bei Christoph Gottschalk, der den Abend kuratierte, mit den Worten: “Ohne ihn wäre der Abend so nicht möglich gewesen.”

Die inzwischen 102-jährige Margot Friedländer entschied sich mit 88 Jahren in ihre Heimatstadt Berlin zurückzukehren - und hat es bis heute keine Sekunde bereut. Ihre Botschaft ist klar: Seid Menschen.

Georg Mascolo fragte Joachim Gauck, weshalb die Menschen genau jetzt auf die Straße gehen. Seine Antwort: “Wenn Demokratie und Freiheit auf dem Spiel stehen, fragen sich die Menschen: Wer sind wir eigentlich, wer wollen wir sein? Und sie erkennen, wir müssen für unsere Werte einstehen. Menschen sind zu allem fähig, zu allem Guten, zu allem Bösen. Aber wir haben immer eine Wahl. Das können wir von Zeitzeugen lernen”.

Anja Schneider, Ensemblemitglied des Deutschen Theaters, las drei von Margot Friedländer ausgewählte Passagen ihrer Autobiografie. Über den Tag als die Gestapo Margots kleinen Bruder aus der Wohnung deportierte, über ihr Leben im Untergrund, über wortlose Abschiede, über das Aushalten, über die Zeit in Theresienstadt.
Trotz allem Erlebten entschied sich Margot Friedländer für die Rückkehr nach Deutschland, wo sie sich der Aufklärung von Schüler:innen über die Geschehnisse während der Nazi-Zeit verschrieb. “Ich war in vielen größeren und kleineren deutschen Schulen und habe unendlich viele Danksagungen von Schülern bekommen, dafür dass ich ihnen die Hand reiche und dass ich ihnen als Freundin entgegenkomme. Ich möchte, dass ihr menschlich seid und Menschen respektiert.”

Der hoffnungsvoll stimmende Abend endete mit minutenlangem Applaus und Standing Ovations.

Die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS veranstaltete mit diesem Abend den „Berliner Freiheitsdialog“, bei dem wichtige Stimmen zu Wort kommen, um Stellung zu drängenden Themen unserer Zeit zu nehmen.

Kuratiert wurde der Abend in Kooperation mit dem Deutschen Theater von Christoph Gottschalk.

Pressekontakt:

ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, Jessica Staschen, Leiterin Kommunikation, Telefon: 040 41336871, E-Mail: presse@zeit-stiftung.de

Hamburg, 24. Januar 2024
(Kein) Aufstieg durch Bildung? Bildung ist Bürgerrecht!
Gemeinsames Bildungsmanifest mit Empfehlungen und Forderungen für eine gerechtere Bildungspolitik an Familienministerin Paus übergeben
Sperrfrist, 24. Januar 2024, 19.00 Uhr 

Vorstandsvorsitzender Hartung: „Wir sind alle verantwortlich.“

Bildungsungerechtigkeit grassiert. Nach wie vor hängt Bildungserfolg in Deutschland maßgeblich von der Herkunft der Eltern und dem sozialen Hintergrund ab. Wenn Kinder mit schlechteren Voraussetzungen starten, zieht sich das meist durch die spätere schulische Laufbahn. Um das zu ändern und mehr Chancengerechtigkeit zu gewährleisten, braucht es die gemeinsame Kraftanstrengung von Staat und Gesellschaft – und zwar von Anfang an. Wie kann mehr Bildungsgerechtigkeit gelingen? Was braucht gute Bildung für alle? Wie kann das Grundrecht auf schulische Bildung umgesetzt und verwirklicht werden?

Namhafte Expert:innen aus Bildungspraxis, bildungswissenschaftlicher Forschung, Rechts- und Gesellschaftswissenschaften haben zu diesen Fragen ein gemeinsames Bildungsmanifest erarbeitet, das zum internationalen Tag der Bildung am Mittwoch, 24. Januar 2024, in der Bucerius Law School in Hamburg der Öffentlichkeit vorgestellt und an Bundesfamilienministerin Lisa Paus übergeben wurde. Die Empfehlungen und Forderungen definieren das vom Bundesverfassungsgericht formulierte Grundrecht auf Bildung konkret aus und benennen von „Bildungsminimum“ bis „verbindlichem Ganztag“ neun Vorschläge in den drei übergeordneten Bereichen „Was lernen?“, „Wie lernen?“, „Wozu lernen?“. Des Weiteren beinhaltet das Papier vier Umsetzungslinien an die Schulen und schließt mit einem Appell an Politik und gesellschaftliche Entscheidungsträger:innen, sich der großen Aufgabe gemeinsam zu stellen.

Das Bildungsmanifest entspringt der gemeinsamen Bildungs-Initiative der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS und der Bucerius Law School „Bildung ist Bürgerrecht“, zu der folgende Expert:innen gehören:
Dr. Martina Diedrich, (Direktorin des Instituts für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung der Freien und Hansestadt Hamburg), Prof. Dr. Felix Hanschmann (Inhaber des Lehrstuhls „Kritik des Rechts – Grundlagen und Praxis des demokratischen Rechtsstaats“ an der Bucerius Law School), Prof. Manuel Hartung (Vorstandsvorsitzender der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS), Prof. Dr. habil. Nina Kolleck (Universitätsprofessorin für Erziehungs- und Sozialisationstheorie an der Universität Potsdam), Prof. Dr. Steffen Mau (Professur für Makrosoziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin).

Prof. Dr. Felix Hanschmann, Leiter des Projekts „Bildung ist Bürgerrecht“ und Inhaber des Lehrstuhls „Kritik des Rechts“ an der Bucerius Law School: „2021 hat das Bundesverfassungsgericht in einem wegweisenden Urteil das Grundrecht auf schulische Bildung anerkannt. Das Urteil stellt heraus, dass jedes Kind Anspruch auf einen Mindeststandard an schulischen Bildungsangeboten hat. Das Gericht betont, dass finanzielle Engpässe des Staates keine Rechtfertigung für die Unterschreitung dieses Mindeststandards darstellen. Der Ausgleich von Benachteiligungen in unserem Bildungssystem ist die zentrale Aufgabe für Bildungssteuerung und Bildungspolitik, weil an Bildung mehr hängt als Wissen nämlich Lebenschancen, Selbstverwirklichung und politische Teilhabe. Bildungsgerechtigkeit ist damit auch essenziell für unsere Demokratie.“ 

Prof. Manuel Hartung, Vorstandsvorsitzender der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS: „Spätestens nach dem Pisa-Schock 2023 muss allen Verantwortlichen klar sein: Ein „Weiterso“ ist eine fahrlässige Gefährdung der Bildungszukunft unseres Landes – und fördert die gesellschaftliche Spaltung. Denn nur wenn alle Kinder die gleichen Chancen haben, aufgeklärte Bürgerinnen und Bürger zu werden, können sie auch mündige Entscheidungen in einer freiheitlich demokratischen Gesellschaft treffen. Dafür kämpfen wir als ZEIT STIFTUNG BUCERIUS seit Langem und bringen mit dem Bildungsmanifest unsere Expertise zu mehr Bildungsgerechtigkeit ein. Wir brauchen jetzt gemeinsame Anstrengungen und Mut, strukturelle Benachteiligungen von Schülerinnen und Schülern im Bildungssystem abbauen. Denn nur gemeinsam mit Politik, Schulen und Gesellschaft können wir diese notwendigen Maßnahmen im deutschen Schulsystem umsetzen. Wir alle sind verantwortlich. Für das Grundrecht auf Bildung. Für die Kinder. Und für mehr Gerechtigkeit!“

Das gesamte Bildungsmanifest zum Bürgerrecht auf Bildung finden Sie hier.

Hintergrund zu „Bildung ist Bürgerrecht“:
Das Bundesverfassungsgericht hat 2021 erstmals das Recht auf schulische Bildung von Kindern und Jugendlichen als Grundrecht anerkannt. Wie aber gestaltet sich ein solches Grundrecht? Welche Standards muss das Schulsystem gewährleisten? Welche Schritte führen in eine Zukunft mit gerechter Bildung für alle jungen Menschen? Diesen Fragen widmet sich die gemeinsame Initiative der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS und der Bucerius Law School: „Bildung ist Bürgerrecht“, die der Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Felix Hanschmann, Bildungsrechtler und Inhaber des Lehrstuhls „Kritik des Rechts“ an der Bucerius Law School, unter Beteiligung der Expert:innen Prof. Dr. Heinz-Elmar Tenorth, Prof. Dr. Nina Kolleck, Prof. Dr. Steffen Mau, Dr. Martina Diedrich und Prof. Manuel Hartung leitet. Bei der Auftaktveranstaltung im Dezember 2022 sprach Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger mit Wissenschaftler:innen über die Bedeutung und Hintergründe des Grundrechts auf Bildung. Zudem fanden im ersten Jahr seit Start der Initiative weitere Talks zu zentralen Fragen des Grundrechts statt, u.a. mit Hamburger Bildungspolitikerinnen und schulpolitischen Sprecherinnen der SPD, CDU, Grüne, FDP und Linke, oder mit Prof. Dr. Felix Hanschmann (Bucerius Law School) und Dr. Martina Diedrich (Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung der Freien und Hansestadt Hamburg). Der Bildungssoziologe Prof. Dr. Marcel Helbig (Leibniz-Institut für Bildungsverläufe) diskutierte im Rahmen der Initiative zur Privatisierung von Schulen aus soziologischer und rechtlicher Perspektive.

Weitere Informationen auch unter: https://zeit-stiftung.de/themen/thema/81-bildung-ist-buergerrecht

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