Ort: Pierre Boulez Saal – Foyer, Barenboim-Said Akademie, Französische Straße 33d, Berlin
Berlin Sound Archives and the Critical Labor of Decolonization and Return
In der Reihe „Akademie-Forum“
In englischer Sprache
Dr. Alia Mossallam ist Kulturhistorikerin, Autorin und Pädagogin und beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit Liedern, die Geschichten erzählen, und Geschichten, die von wenig bekannten Bewegungen in der Weltgeschichte berichten. In ihrem Vortrag befasst sich Mossallam an diesem Abend mit Tonaufnahmen nordafrikanischer Gefangener, die während des Ersten Weltkriegs entstanden sind und im Lautarchiv der Humboldt-Universität in Berlin aufbewahrt werden.
Sie untersucht, wie Erzähler:innen ihre Geschichten durch Gewalt genommen und sie stattdessen zu Archivobjekten in einem kolonialen Projekt der Wissensproduktion wurden. Dabei stellen sich eine Reihe von Fragen: Welche Art des Zuhörens ist in diesem Zusammenhang möglich? Wie beeinflusst die Art und Weise des Hörens unser Verständnis von und unsere Praxis der Wiedergutmachung? Und welche Möglichkeiten bietet die Rückgabe von Geschichten oder „kommunalen Überresten” für gegenwärtige Akte der Wiedergutmachung und zukünftige Vermächtnisse von Solidarität und Überleben?
Die Musikerinnen und Studentinnen der Barenboim-Said Akademie Kristina Georgieva (Violine) und Aimee Rabah (Klarinette) setzen sich an diesem Abend außerdem musikalisch mit Aufnahmen bulgarischer Kriegsgefangener bzw. Aufnahmen des Musikethnologen Robert Lachmann auseinander, die er in den 1930er Jahren in Palästina aufzeichnete.
Moderation: Prof. Dr. Kai Wiegandt.
Eintritt frei. Anmeldung und weitere Informationen hier.
Die Reihe „Akademie Forum“ wird von der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS gefördert.