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© Sonja Lahnstein-Kandel
Manfred Lahnstein zu Besuch in Haifa

Die zeitgenössische deutsch-jüdische Geschichte und Gesellschaft erforschen und dabei Herausforderungen der Gegenwart in den Blick nehmen – das sind die Ziele des vor über 20 Jahren gegründeten Bucerius Institute for Research of Contemporary German History and Society an der Universität in Haifa, Israel. Seit jeher mit dem Institut verbunden, reist unser ehemaliger Kuratoriumsvorsitzender, Bundesfinanzminster a.D. und Chairman Emeritus der Universität Haifa, Prof. Dres. h.c. Manfred Lahnstein, immer wieder an die Universität. So auch nun im Sommer 2024, wo Manfred Lahnstein für Vorträge und Termine mit Studierenden und Mitarbeiter:innen vor Ort anwesend war, darunter auch Gespräche mit dem Direktor des Bucerius Institute, Dr. Cédric Cohen-Skalli und Amir Bar-On, Forschungs- und Verwaltungskoordinator am Institut. Der Kontakt israelischer Forscher:innen nach Deutschland sei derzeit sehr erschwert, so Manfred Lahnstein von seinen Eindrücken vor Ort: „Das gilt insbesondere für Studienaufenthalte im jeweils anderen Land, aber auch für andere Formen des direkten persönlichen Kontakts. Was aber wichtiger ist, das ist der unbedingte Wille zur wissenschaftlichen Zusammenarbeit, wie er nicht nur das Bucerius Institute, sondern auch die gesamte Universität Haifa beherrscht.“

An der Universität Haifa lernen und forschen jüdische und arabische Studierende zusammen, seit vielen Jahrzehnten – und auch jetzt, trotz des Gaza-Krieges. Als ZEIT STIFTUNG BUCERIUS fördern wir in Haifa u. a. auch ein Programm, das es arabischen Frauen ermöglicht, an der Universität zu studieren. Mit Erfolg: über 60 Prozent der allgemeinen Studierenden der Universität sind weiblich. Die Mission der Uni Haifa, gelegen im Norden Israels an der Grenze zum Libanon, ist es, Trennungen zwischen Gruppen aufzuheben und beste Bildung für jede:n zu ermöglichen, so Ron Robin, Präsident der Universität, bei einem Besuch in Deutschland im Frühjahr 2024. Nach dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober und dem Beginn des Gaza-Krieges hat die drittgrößte Uni Israels den Lehrbetrieb Ende Dezember 2023 wieder aufgenommen. Zum Lehrangebot der Universität gehört auch ein Stipendien- und Austauschprogramm.

Das Bucerius Institute wurde 2001 mit der Idee gegründet, deutsch-jüdische Geschichte in ihren mehr als 1.700 Jahren und damit über den Holocaust hinaus zu untersuchen und mit gegenwärtigen Fragen in Verbindung zu setzen. Seitdem ermöglicht das Institut Gastaufenthalte von Promovierenden, Habilitand:innen und Professor:innen, richtet internationale Veranstaltungen aus und trägt durch die Forschungsarbeiten seiner Mitglieder selbst zur wissenschaftlichen Forschung bei. Inhaltlich arbeitet das Institut selbstständig und unabhängig. Viele der Projekte hätten Menschen zusammengebracht, die dann gemeinsam weiter forschten, auch an anderen Orten, berichtete uns Manfred Lahnstein 2021 im Interview. Und auch im Sommer dieses Jahres habe sich der Charakter des Instituts nicht verändert: Nach seiner Abreise bekundet Manfred Lahnstein Hoffnung auf eine in Zukunft friedliche Fortsetzung der Arbeit von Institut und Universität – denn sie seien vor allem eine „Insel der Verständigung“.

Mehr zum Bucerius Institute lesen Sie hier.

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