Den gemeinwohlorientierten Journalismus stärken und damit die Demokratie in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterstützen – das ist das Ziel des Media Forward Funds, der im Juli 2024 auf gemeinsame Initiative von uns als ZEIT STIFTUNG BUCERIUS und weiterer starker Partner:innen gegründet wurde. Nun hat die Jury die ersten vier Förderpartner:innen aus über 130 Bewerbungen mit einem Förderbedarf von rund 40 Millionen Euro ausgewählt. Je bis zu 400.000 Euro erhalten in der ersten Förderrunde zwei Projekte aus Österreich und zwei Initiativen aus der Schweiz.
Unterstützung für Investigativmedien und inklusive Formate
Die Förderungen gehen an die Investigativmedien „Reflekt“ (Schweiz) und „Dossier“ (Österreich) sowie das inklusive und Community-basierte „Medienhauses andererseits“ aus Wien (Österreich) und das digitale Züricher Stadtmagazin „Tsüri“ (Schweiz). Der Fokus liegt auf neuen Methoden, gemeinwohlorientierte Vertriebskanäle zu vergrößern, um mehr Nutzer:innen für ein Abo oder eine Mitgliedschaft zu gewinnen. Herzlichen Glückwunsch!
Die Förderpartner:innen wurden in einem fünfstufigen Prozess ermittelt: 52 Bewerber:innen waren zu Einzelgesprächen eingeladen worden. Nach einer Prüfung der Förderfähigkeit wurden daraus 26 Kandidat:innen zur Antragstellung zugelassen. Die zehn Finalist:innen – drei aus Deutschland, zwei aus Österreich und fünf aus der Schweiz – präsentierten schließlich Ende November in Berlin ihre Konzepte vor der fünfköpfigen MFF-Jury um den Journalisten und Fernsehproduzenten Yves Daccord, die Intendantin von Publix – Haus für Journalismus & Öffentlichkeit Berlin Maria Exner und Lucy Kueng, Professorin am Reuters Institute for the Study of Journalism an der Oxford University, sowie die Innovationsmanagerin Evelyn Hemmer und Eva Schulz, Politikjournalistin und Gründerin des Formats „Deutschland3000“. Auch ein Expert Council aus 14 Fachleuten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz hatte im Vorfeld das Fund Management bei der Prüfung der Anträge für die Jury beraten.
„[Der Media Forward Fund unterstützt] vier vielversprechende Projekte, die allesamt wertvolle Erkenntnisse bringen werden, wie der gemeinwohlorientierte Journalismus durch zusätzliche Vertriebskanäle tragfähiger finanziert werden kann“, sagte Martin Kotynek, Gründungsgeschäftsführer des Media Forward Fund. „Mit unserem finanziellen Beitrag sowie zusätzlich mit Coaching, Capacity Building und Ausbildung können die vier Medien ihre Geschäftsmodelle zum Wachstum bringen, um so ihre finanzielle und damit ihre inhaltliche Unabhängigkeit zu stärken.“
Die Jury sei darüber hinaus außerdem beeindruckt „von der Kombination aus investigativer Arbeit mit hoher Relevanz und der originellen Übersetzung von Recherchen in Social Videos.“ Sie interessierten sich besonders dafür, „wie künftig Host-Strategien effektiv genutzt werden können, um auch ein jüngeres Publikum mit Investigativjournalismus zu erreichen.“ Mehr zu den einzelnen Projekten lesen Sie hier.
Journalismus für alle stärkt die Demokratie – Fonds mit 9 Millionen Euro dotiert
Der Media Forward Fund steht für gemeinwohlorientierte Medien und Projekte. Förderfähig sind Medien, die Lücken in der lokalen und überregionalen Berichterstattung füllen, mit einem besonderen Augenmerk auf Zielgruppen, die bisher wenig Zugang zu Journalismus haben. Mit eigenen Repräsentantinnen in der Romandie und im Osten Deutschlands will der Fund den Besonderheiten dieser Regionen, wie zum Beispiel der Mehrsprachigkeit der Schweizer Medienlandschaft, stärker gerecht werden. Mehr Informationen zu den Förderkriterien sind hier zu finden.
Der Media Forward Fund wurde im Juli 2024 auf Initiative einer Reihe von Organisationen aus dem Stiftungssektor und dem Finanzwesen gestartet, namentlich der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, der Schöpflin Stiftung, der Stiftung Mercator Schweiz, der Volkart Stiftung, der Rudolf Augstein Stiftung, der Allianz Foundation, der Stiftung für Medienvielfalt, der ERSTE Stiftung, der DATUM STIFTUNG für Journalismus und Demokratie, der MacArthur Foundation (USA) sowie dem Impact Investor Karma Capital Group und Publix – Haus für Journalismus & Öffentlichkeit. Derzeit ist der Fonds mit rund neun Millionen Euro dotiert.
Neue Bewerbungen am März 2025 möglich
In Zukunft sollen drei Förder-Aufrufe pro Jahr umgesetzt werden. Die nächste Bewerbungsphase startet im März 2025 mit einer zusätzlichen Förderrichtlinie für Wissenschaftsjournalismus. Auch hier sollen sich die Förderungen in der Regel auf bis zu 400.000 Euro pro Medium belaufen. Mehr Infos und Aktualisierungen finden Sie auf der offiziellen Seite des Fonds unter www.mediaforwardfund.org.